4.1.2 Entstehung von HTML und W3C

HTML wurde Ende der 80er Jahre entwickelt und hat sich als Auszeichnungssprache durchgesetzt, weil es relativ einfach ist, insbesondere im Vergleich zu der seinerzeit genutzten Auszeichnungssprache SGML.

Alles begann mit der Entwicklung von GML (Generalized Markup Language) bei IBM ab dem Jahr 1969. Hieraus entstand SGML (Standard Generalized Markup Language), welches 1986 als ISO-Standard festgelegt wurde. Zur Nutzung von GML und SGML wurden Softwareprogramme entwickelt, die eine Struktur in logisch gekennzeichneten Texten erkennen konnten und SGML zum Standard für den Austausch komplexer Dokumente machten, beispielsweise für die Erstellung und den Druck von Zeitschriften und Zeitungen.

Als Tim Berners-Lee HTML im Jahre 1989 entwickelte, verwendete er als Basis SGML. HTML ist genau genommen eine sehr einfache, spezifische Anwendung von SGML und wurde von Berners-Lee dafür entwickelt, Informationen im Internet semantisch ausgezeichnet darzustellen. Er konnte auf viele SGML-Spezifika verzichten, die z.B. für umfangreiche Printprodukte notwendig sind.

HTML wurde seit 1993 zunehmend genutzt und zur strukturierten Weiterentwicklung wurde das World Wide Web Konsortium kurz W3C im Jahr 1994 in Boston gegründet. In den folgenden Jahren wurden weltweit Niederlassungen eröffnet.

Mit HTML 4 wurde 1997 ein Stand erreicht, der eine gute logische Strukturierung unterstützt. Die Weiterentwicklung HTML 5 passt diese Strukturierungen an die praktischen Erfordernisse an und wurde 2014 beschlossen. Derzeit gültig ist der HTML Living Standard, der kontinuierlich aktualisiert wird, um HTML den aktuellen Anforderungen des Webs anzupassen.

XML und XHTML

Neben HTML gibt es noch XML und XHTML.

XML ist die Abkürzung für „eXtensible Markup Language“ und bedeutet soviel wie „erweiterbare Auszeichnungssprache“. Sie diente der hierarchischen Strukturierung von (Text-)Daten und wurde vor allem für den Austausch von Daten über das Internet verwendet. Die Namen der Strukturelemente sind in XML frei wählbar. XML hat heutzutage jedoch an Bedeutung verloren, da moderne Webtechnologien und JSON für den Datenaustausch häufiger genutzt werden.

XHTML bedeutet „eXtensible HyperText Markup Language“ und war im Prinzip eine Art Neuformulierung von HTML 4.0. XHTML verwendete als Sprachgrundlage das semantisch konsistentere XML. Die Strukturierung von XHTML wurde in HTML 5 integriert, sodass XHTML mittlerweile als veraltet gilt. Heutzutage spricht man hauptsächlich von HTML5.

Anmerkung

So wie HTML eine Anwendung von SGML ist, so war XHTML eine Anwendung von XML. Der Bezug zwischen SGML und XML ist folgender: XML ist (fast) eine Teilmenge von SGML und dient genauso wie SGML zur Spezifikation von Anwendungen. SGML und XML sind somit sogenannte Metasprachen, die die Regeln vorgeben. HTML und XHTML sind entsprechende Anwendungen. Da die Strukturierung von XHTML in der Entwicklung von HTML 5 berücksichtigt wurde, wird heutzutage nur noch HTML5 verwendet.

Die Strukturierung von XHTML wurde in der Entwicklung von HTML 5 berücksichtigt und so gibt es HTML 5 als konkrete HTML-Syntax (für Webbrowser) und XHTML 5 für XML-Anwendungen, siehe auch: W3C: HTML vs XHTML.