2.7.3 Dateisystemoperationen

Datenträger werden unter Unix-Systemen, also auch unter Linux, mittels mount und umount eingebunden. Dabei wird ein Gerät (z.B. eine Festplattenpartition) in das Dateisystem des Betriebssystems eingehängt (gemountet), sodass dessen Inhalt zugänglich gemacht wird. Das Gegenteil, das Aushängen (unmounten), trennt das Dateisystem des Geräts vom System.

Um ein Dateisystem einzuhängen, verwenden wir den mount-Befehl. Hier ein Beispiel:

mount /dev/sda1 /mnt

In diesem Beispiel wird ein virtueller Pfad für die Partition /dev/sda1 des Datenträgers verwendet und in das Verzeichnis /mnt des Linux-Systems eingebunden. Dies bedeutet, dass der Inhalt der Partition nun unter dem Pfad /mnt zugänglich ist.

Um das Dateisystem wieder auszuhängen, verwenden wir den umount-Befehl:

umount /mnt
  • /dev/sda1: Dies repräsentiert eine spezifische Partition auf einem Speichermedium (z.B. sda für das erste SATA- oder SCSI-Laufwerk), und die 1 steht für die erste Partition auf diesem Laufwerk. Beispielsweise könnte /dev/sda1 die erste Partition auf dem ersten SATA-Laufwerk sein.

  • /mnt: Dies ist ein Standard-Mountpunkt in Unix-ähnlichen Systemen. Hier können temporär Dateisysteme eingehängt werden. Es kann jedes andere leere Verzeichnis als Mountpunkt verwendet werden, aber /mnt wird oft für diesen Zweck genutzt.

So ist es möglich, externe Speichermedien wie USB-Sticks, externe Festplatten oder andere Partitionen des gleichen Laufwerks in das Dateisystem des Betriebssystems einzubinden und zu verwalten.

Mount-Punkte und ihre Bedeutung

Mount-Punkte sind spezielle Verzeichnisse, die als Einhängepunkte für Dateisysteme dienen. Verschiedene Mount-Punkte haben unterschiedliche Verwendungszwecke:

  • /mnt: Wird häufig für temporäre Mounts verwendet, wenn Dateien von externen Laufwerken oder Netzwerkspeichern übertragen werden müssen.
  • /media: Standard-Mountpunkt für Wechselmedien wie USB-Sticks, CDs und DVDs. Das System mountet diese automatisch in Unterverzeichnisse wie /media/usb oder /media/cdrom.
  • /srv: Dient zur Speicherung von Daten für Dienste, die vom System angeboten werden. Zum Beispiel können hier Daten von Web- oder FTP-Servern abgelegt werden.

Überprüfen und Reparieren von Dateisystemen

Dateisysteme können beschädigt werden, und es ist wichtig, Werkzeuge zu haben, um sie zu überprüfen und zu reparieren. In Linux wird hierfür der Befehl fsck verwendet.

fsck /dev/sda1

Arbeiten mit verschiedenen Dateisystemtypen

Linux unterstützt eine Vielzahl von Dateisystemtypen. Das Erstellen und Formatieren von Partitionen mit verschiedenen Dateisystemtypen kann mit mkfs durchgeführt werden.

mkfs.ext4 /dev/sda1
mkfs.vfat /dev/sda1

Erstellen und Verwalten von Swap-Bereichen

Swap-Bereiche sind spezielle Partitionen oder Dateien, die vom Betriebssystem als Erweiterung des physischen Arbeitsspeichers verwendet werden. Diese können mit mkswap erstellt und mit swapon aktiviert werden.

mkswap /dev/sda2
swapon /dev/sda2

Resizing und Konvertieren von Dateisystemen

Das Ändern der Größe und Konvertieren von Dateisystemen kann notwendig sein, um die Speicherauslastung zu optimieren oder auf ein anderes Dateisystem zu migrieren.

resize2fs /dev/sda1

Vorsicht bei der Verwendung dieser Linux-Befehle

Befehle wie mkfs und resize2fs sollten vorsichtig verwendet werden. Der Befehl mkfs formatiert ein Dateisystem und löscht dabei alle darauf gespeicherten Daten. resize2fs ändert die Größe eines Dateisystems und kann bei falscher Anwendung zu Datenverlust führen. Es ist wichtig, alle wichtigen Daten zu sichern und sicherzustellen, dass die zu ändernde Partition nicht in Benutzung ist.